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Palazzo Castelmur

Der Palazzo Castelmur in Coltura bei Stampa ist ein von Johannes Redolfi im Jahr 1723 erbautes Patrizierhaus. Baron Giovanni de Castelmur (1800-1871) erweiterte es zwischen 1850 und 1855 gegen Süden.

De Castelmur entstammte einem alten Bergeller Geschlecht. Sein Vater hatte sich als Zuckerbäcker in Marseille niedergelassen, wo er eine Konditorei betrieb; seine Mutter stammte aus Stampa. Nach der Schulausbildung studierte er Politik- und Rechtswissenschaft und führte eine Konditorei in Nizza. Als wohlhabender Mann kehrte Castelmur ins Bergell zurück, wo er 1840 seine Cousine Anna Castelmur (1813 – 1892) aus Vicosoprano heiratete. Als Witwe sollte sie es später ihrem Gatten gleich tun und als bedeutende Gönnerin des Tales auftreten. Die Ehe blieb kinderlos.

Charakteristisch für den Palazzo Castelmur ist die turmbewehrte Fassade in maurischem Stil, die von der Hauptstrasse aus auffällt. Die geglückte Verbindung von alt und neu und die üppige Neuausstattung der Gesamtanlage sind das Werk verschiedener Mailänder Fachleute. Die für Bergeller Verhältnisse glanzvolle Innenausstattung des eindrucksvollen Baus ist im Stil Louis Philippes. Die meisten, im Blockbau liegenden Wohnräume des alten Hausteils sind mit lackiertem Täfer und mit Tapeten versehen. Im neuen Anbau zu bewundern sind der Speisesaal, der Salon, die in Rot und Grün tapezierten Schlafzimmer und die vier kleinen Turmzimmer. Wände und Decken der repräsentativsten Räume sind mit Wandmalereien verziert. Ins Auge stechen die Trompe-L'Oeil-Malereien. Der Palazzo ist von einem Garten im englischen Stil und einer gut 2 Meter hohen Mauer umgeben.

Die Liegenschaft gehört dem Comune di Bregaglia. Die öffentliche Hand erwarb sie im Jahr 1961 von den letzten Nachkommen der Familie Castelmur. Heute ist der Palazzo mit seinem Garten während der Sommermonate öffentlich zugänglich. Das Haus ist in ein Museum umgewandelt, mit einer Dauerausstellung über die Auswanderung der Bündner Zuckerbäcker. Im zweiten Obergeschoss ist das historische Archiv untergebracht, das sich auf das Sammeln und Katalogisieren von Dokumenten von Bergeller Familien spezialisiert hat. Ein Teil der grossen Keller im Untergeschoss steht der Gioventù Bregaglia als Jugendtreff zur Verfügung.

 

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Andreas Kley

 

Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass ich das Projekt des Centro Giacometti gerne unterstütze, soweit es Zaccaria Giacometti anbelangt.
Prof. Dr. Andreas Kley, Ordinarius, Lehrstuhl für öffentliches Recht, Verfassungsgesschichte sowie Staats- und Rechtsphilisophie am Rechtswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, 20. August 2010