Farbiger Freudentaumel: Buchvernissage im Museum Vaz/Obervaz
Zorten (Vaz/Obervaz), 19.3.23 / Eine Buchvernissage der zweibändigen Biografie von Marco Giacometti, «Augusto Giacometti. In einem förmlichen Farbentaumel», findet im Museum Vaz/Obervaz in Zorten auf Initiative von Urs Feubli statt. Marco Giacometti wird über das Leben und das Werk des Bergeller Künstlers einführen. Die theoretischen Grundlagen werden mit authentischen Geschichten, Abbildungen und Tondokumenten ergänzt. Zur Internetseite des Museum
Antonio Giacometti, der Grossvater von Marco Giacometti, erbte 1947 Augusto Giacomettis Haus in Stampa. Darin verborgen fand sich ein wahrer Schatz. Über 500 Briefe und Postkarten von Augusto Giacometti, die dieser an seine Familie und Bekannten geschrieben hatte! Augusto Giacometti (*16.8.1877 in Stampa, 9.6.1947 in Zürich) zog aus dem Bergell in die weite Welt, reiste aber immer wieder nach Stampa zurück.
Um Neues zu entwickeln, Grosses zu schaffen, ist es unabdingbar, das Tal zu verlassen, die Welt zu entdeckten», ist Marco Giacometti, ein Nachfahre von Augusto Giacomettis Cousin Antonio überzeugt. Marco Giacometti, habilitierter Veterinärmediziner, erkannte die Bedeutung der Korrespondenz. Er suchte im Briefnachlass Verbindungen, ordnete die Schriftstücke und setzte sie zu einem neuen Ganzen zusammen. Es entstand die zweibändige Biografie «Augusto Giacometti. In einem förmlichen Farbentaumel». Während sieben Jahren arbeitete Marco Giacometti mit Herzblut und Forschergeist an der zweibändigen Biografie. Die geerbten Dokumente hätten Augustos Lebensjahre ab 1915 nur noch lückenhaft dargestellt. So durchstöberte Marco Giacometti hartnäckig Archive und Bibliotheken und suchte dort nach weiteren Puzzleteilen. «Ich traf Menschen, die Briefe von Augusto hatten. Diese und vor allem Briefe aus dem Nachlass des Wieners Hans Kestranek in der Bibliothek von Innsbruck ermöglichten, die Lücken zu schliessen, die Biografie fertig zu schreiben.»
Berührende Zitate aus der Korrespondenz und autobiografische Notizen Augustos verwebt Marco Giacometti gekonnt mit seinen Ausführungen zu einem lesefreundlichen, attraktiven Text. Die beiden Bände sind reich und prachtvoll illustriert.
Wegbereiter der Abstrakten Kunst
Augusto hatte das Ziel, die Schweizer Malerei zu erneuern. Er überwand den Futurismus, den Kubismus und gilt als einer der Wegbereiter der Abstrakten Malerei. Seine ersten abstrakten Bilder datieren aus dem Jahre 1909. In jenem Sommer arbeitete Augusto in Stampa und schrieb: «Ich bin in einem förmlichen Farbentaumel und habe in Form von Aquarellen Studien gemacht.» Dazu schrieb er später: «Die abstrakte Malerei verzichtet auf diese Überreste des Gegenstandes und drückt sich rein durch das Mittel der Malerei, also durch die Farbe aus.»
Statements
Flavio Cotti
Dalla lettera della Ulrico Hoepli-Stiftung del 12 giugno 2014 con la quale si comunica il sostegno finanziario alla realizzazione del libro „Giacometti. Eine Künstlerdynastie“: „Questo premio vale quale riconoscimento dell’importanza storico-culturale dell‘opera“.
Consigliere federale Flavio Cotti, Presidente